Die Geschichte Külbingens

Leider gibt es keine schriftlichen Quellen, in denen man von den Anfängen Külbingens lesen könnte. Es ist jedoch unbestritten, dass es auf altem Kulturland liegt, da östlich der Ortschaft Funde aus der mittleren Steinzeit gemacht wurden, die bis in die Zeit 10 000 v. Chr. datiert werden. Weitere Aufschlüsse über die Geschichte gibt der Name „Külbingen“ der bedeutet „zu den Leuten des Cholbo“. Die erste Eintragung erfolgte im Jahre 1357 mit der Schreibweise „Kulbinggen“. Die Endung „ingen“, ist charakteristisch für die Siedlungen der Alemannen im fränkischen Raum, besonders in Verbindung mit einem Personennamen. Da die Alemannen unsere Gegend bereits vor der Landnahme durch die Franken im 7. Jahrhundert n.Chr. bewohnten, lässt sich vermuten, dass Külbingen bereits im 6 Jahrhundert n. Chr. zur „Alamannenzeit“ entstanden ist.

Die weitere Geschichte ist eng verknüpft mit dem benachbarten Vestenberg. Vestenberg war der Stammsitz eines Rittergeschlechts, das erstmals 942 urkundlich erwähnt wurde. Diese Vestenberger Ritter besaßen mehr als 300 Jahre lang Grundherrenrechte in Külbingen und Neukirchen. Als die männliche Linie der Vestenberger 1288 ausstarb, fiel Külbingen durch Heirat zunächst an die Herren von Dornberg, dann durch Verkauf an die Herren von Öttingen. 1331 verkauften die Öttinger ihren Besitz an den Burggrafen Friedrich IV. von Hohenzollern, dem späteren Markgrafen von Ansbach. Damit begann eine nahezu 500 Jahre dauernde kirchliche und politische Zugehörigkeit zur Gemeinde Sachsen.

Leider gibt es auch aus diesen Jahrhunderten keine schriftlichen Überlieferungen und man ist auf Vermutungen angewiesen. So haben wohl auch der dreißigjährige Krieg, Hungersnöte und die Pest ihre Opfer in Külbingen gefordert. Dadurch wurden Hofstellen frei für die nun hereinströmenden Glaubensflüchtlinge aus dem „Ländlein ob der Enns“ (vertriebene Österreicher, die sich zum protestantischen Glauben bekannten), die in der lutherischen Markgrafschaft eine neue Heimat fanden. Viele Familiennamen bezeugen die Zuwanderung dieser sogenannten „Exulanten“.

Im Jahre 1721 trat der Bischof von Würzburg die oberste Lehensherrschaft über Vestenberg an den Markgrafen von Ansbach ab, der im Jahre 1724 auch die Grundrechte erwarb, so dass sich beide Orte nun wieder unter einer gemeinsamen Herrschaft befanden.

1809 wurde Külbingen auf die Bitte des Pfarrers von Vestenberg hin wieder der Kirchengemeinde Vestenberg eingegliedert und gehört ihr bis heute an.

Während beider Weltkriege blieb Külbingen von Zerstörung verschont, hatte aber wie jeder andere Ort Gefallene und Vermisste zu beklagen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Einwohnerzahl durch den Zustrom von Evakuierten und Heimatvertriebenen sprunghaft an. Während im Jahr 1916 anlässlich einer Volkszählung 84 Personen in Külbingen registriert waren, wurden 1946 232 Personen gezählt. Die Mehrzahl der Zugezogenen verließ Külbingen jedoch in den fünfziger Jahren wieder und ließ sich in den Städten nieder, wo Arbeit zu finden war. Während der letzten Jahre stieg die Einwohnerzahl durch Zuzug wieder an und so zählt Külbingen heute ca. 250 Einwohner.

Im Jahre 1978 wurde Külbingen im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Petersaurach eingegliedert.

In den letzten Jahrzehnten wurde stetig darauf hingearbeitet, das Dorf Külbingen zu einem Ort zu machen, der hohe Lebensqualität für seine Einwohner bietet. Der im Jahre 1960 begonnene Straßenausbau wurde 1978 vollendet. 1977 wurde die Straßenbeleuchtung in Betrieb genommen. In den 80er Jahren wurde die Kanalisierung vorangetrieben und seit 1989 gibt es eine zentrale Wasserversorgung.
1994 wurde mit der Dorferneuerung und Flurbereinigung begonnen, wobei die Hauptortsdurchfahrt, Vestenberger- und Katterbacher Straße, mit Gehweg neu ausgebaut wurde.
1999 wurde mit dem Bau des Kinderspiel-, Bolz- und Festplatzes begonnen, der im Mai 2000 mit der Abschlussfeier der Dorferneuerung eingeweiht werden konnte. In den Jahren 2000 und 2001 wurden ein Dorfbrunnen bei der Gastwirtschaft und ein weiterer Brunnen in der Ortsmitte an einem bereits bestehenden Wasserlauf von den Dorfbewohnern in Eigenleistung gebaut und in Betrieb genommen.
Die Külbinger Einwohner machten sich während der letzten Jahre das Anliegen der Dorferneuerung zu eigen und verschönerten auf vielfältige Weise ihre Häuser und Anwesen.